Donnerstag, 28. Mrz 2024

Unser Programm an Allerheiligen, 1. November 2021

Bildmotiv: Renovabis-Plakat 2021, Foto: M. Nowak

Was - bei allen Heiligen – machen wir an dem Tag, an dem „Allerheiligen“ auf dem Kalender steht? Es ist ein Montag, also ein verlängertes Wochenende, einer dieser streng geschützten „stille Feiertage“, von denen es im Jahr nicht viele gibt.

Mit den allgemeinen Sonntagen sind die Feiertage nach Artikel 140 Grundgesetz allgemein als „Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erbauung” verfassungsmäßig garantiert. Aber von diesen besonderen „stillen Feiertagen“ gibt es im November gleich drei: Allerheiligen am 1. November, Volkstrauertag am 14. November und Totensonntag am 21. November. An diesen Tagen gelten ganz besondere gesetzliche Vorschriften. An Allerheiligen sind z.B. zwischen 5 und 18 Uhr Märkte, gewerbliche Ausstellungen und ähnliche Veranstaltungen untersagt und für sportliche und ähnliche Veranstaltungen müssen sich Veranstalter einen anderen Tag aussuchen. Auch Pferderennen, Pferdeleistungsschauen, Zirkusveranstaltungen, Volksfeste und der Betrieb von Freizeitanlagen sind nicht gestattet, wenn „dort tänzerische oder artistische Darbietungen angeboten werden“. Spielhallen und ähnliche Unternehmen müssen dicht halten, die gewerbliche Annahme von Wetten ist nicht drin, im Übrigen sind musikalische und sonstige „unterhaltende Darbietungen jeder Art in Gaststätten und in Nebenräumen mit Schankbetrieb“ verboten sowie „alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranstaltungen einschließlich Tanz“. Alles das ist nachzulesen in der aktuellen Fassung des Gesetzes über Sonn- und Feiertage (SGV. NRW., Stand 19.10.2021).

„Tja – da bleibt ja fast nicht mehr viel übrig“, wird sicher mancher denken. Doch nicht überall in Deutschland übrigens ist das so. Denn den Feiertag Allerheiligen gibt es nur in den katholisch geprägten deutschen Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Hochfest und gebotener Feiertag

Also natürlich „was mit Kirche". Tatsächlich ist Allerheiligen auf dem Kirchenkalender in allen katholischen Erzbistümern und Bistümern von NRW ein sogenannter „Gebotener Feiertag“ – in Paderborn und Münster für den NRW-Anteil. Ein „Hochfest“ (lat. sollemnitas) sogar in der Ordnung des Kirchenjahres mit dem höchsten liturgischen Rang. Und ein sehr altes Fest zugleich: Was die frühen Christen als Gedenktag für die Verstorbenen ursprünglich im Zusammenhang mit Pfingsten und dann Ostern begingen, feierte man ab 609 mit der Weihe des römischen Pantheons an alle Heiligen zunächst am 13. Mai. Um die Mitte des 8. Jahrhunderts wurde der Tag als Einzelfest auf den 1. November verlegt. Die iroschottischen Missionare sorgten für die Verbreitung über Frankreich auch auf dem ganzen Kontinent, wo Papst Gregor IV. das „Festum Omnium Sanctorum“ 835 an diesem Datum zu einem festen Feiertag machte. Die an diesem Tag in den Messen gelesenen Texte aus dem „Buch der Offenbarung“ (7,2–4.9–14), dem 1. Johannesbrief (3,1–3) und den Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt 5,1–12a) könnten grundsätzlicher nicht sein. Fester Bestandteil des Tages ist schließlich am Nachmittag auch der Gang auf den Friedhof: Die Priester besprengen die kerzengeschmückten Gräber mit Weihwasser als Zeichen für das Leben und den Glauben an die Auferstehung. In den Andachten wird für die Toten gebetet und das nicht nur den offiziell heiliggesprochenen Verstorbenen gewidmete Fest geht jetzt in ein zweites über: Das Fest Allerseelen am 2. November.

Der Verstorbenen gedenken

Auch dieses Fest gründet wie das eng damit zusammenhängende Fest Allerheiligen in der Überzeugung, dass durch Jesus Christus eine Verbindung zwischen Lebenden und Toten besteht. Allerseelen – diesmal an einem Dienstag - ist kein staatlich geschützter Feiertag, aber kirchlich gesehen, der eigentliche Totengedenktag. Er ist im Kalender zwar kein Hochfest wie der Vortag, aber mit den Hochfesten des Herrn, der Jungfrau Maria und der im Generalkalender verzeichnet Heiligen in der liturgischen Rangordnung auf eine Stufe gestellt. Der Festtag geht auf das französische Benediktinerkloster Cluny zurück, das 998 für alle ihm unterstellten Klöster ein festliches Gedächtnis aller Verstorbenen für den 2. November anordnete. 1006 erklärte es Papst Johannes XVIII. für die gesamte Kirche verbindlich. Seitdem ist der Start in den November und in die etwas dunklere Jahreszeit fest mit „Leben und Tod“ verbunden: Viele, die sich ihren Verstorbenen über den Tod hinaus verbunden fühlen, werden auch in diesen Tagen wieder über die Friedhöfe gehen. In Erinnerung an Menschen der eigenen Familie und Verwandtschaft, an Freunde und Nachbarn.

Das Kirchenmagazin an Allerheiligen

Und was machen wir am Montag im Kirchenmagazin? Wir gucken auf eine Stadt in NRW, die schon auf die alten Römer zurückgeht. Sie trägt einen besonderen Namen, der was mit „Heiligen“ zu tun hat, wie nicht nur Insider wissen. Viele dürfte es aber vielleicht dennoch überraschen. Außerdem: Im Namen des Hilfswerks Renovabis - „Du machst alles neu“ - steckt ganz sicher auch etwas von der Botschaft dieser Tage. Und dass die nachwachsenden Generationen „heil“ und sicher in die Zukunft blicken können, ist ja in diesen Tagen auch durchaus ein Thema, wenn sich die Staaten über Klimaziele einigen wollen und müssen. Alles das bei uns in „Himmel & Erde“ am Montag, dem Festtag Allerheiligen 2021, auf den 45 NRW-Lokalradios ...

 

Himmel & Erde. Das Magazin der Kirchen, Montag, 01.11.2021 - Allerheiligen

Moderation: Stefan Klinkhammer - Katholische Kirche - 8.00 - 9.00 Uhr über die Lokalradios in NRW
 

Xanten: Stadt der Heiligen / Christof Beckmann
Zum Feiertag Allerheiligen ein Blick auf eine Stadt in NRW, die die Heiligen im Namen trägt: Xanten. Dort verehrte man schon seit den ersten Jahrhunderten christliche Legionäre, die als Märtyrer starben. Das muss man natürlich mal gesehen haben, die ganze rekonstruierte Anlage mit LVR-Römermuseum und die Stadt mit dem Viktorsdom mit dem Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus. Unter ihnen Karl Leisner, der vor 25 Jahren wurde im Berliner Olympiastadion seliggesprochen wurde. Auch sein Leben ist bis heute ein Beispiel, sagt Propst Stefan Notz ...

Morgen: Osteuropa-Solidaritätsaktion Renovabis / Stefan Klinkhammer
Am Festtag Allerseelen, am Dienstag, 2. November, bitten Deutsche Bischofskonferenz und Osteuropa-Hilfswerk Renovabis um Unterstützung für die Priesterausbildung in den Ländern im Osten Europas: Die Kirchen dort brauchen gute Seel­sorger aus ihren eigenen Reihen. Dazu gibt es seit genau 20 Jahren in allen katholischen Pfarrgemeinden die sogenannte Allerseelen-Kollekte für die Priesteraus­bildung ...

Umweltschutzbericht 2021 der Deutschen Bischofskonferenz / Christof Beckmann
Und wohl auch in diesen Minuten schon geht es im schottischen Glasgow um eine unheilige Entwicklung – was das Klima angeht, was inzwischen alle betrifft. Überall auf der Welt. Darauf haben auch tapfere Klimapilger aufmerksam gemacht, beim 5. Ökumenischen Pilgerweg: 1.500 Kilometer ging´s zu Fuß von Polen durch NRW, Holland und England hoch zum Gipfel. Auch Kirche und Religionen überhaupt haben sich im Vorfeld zum COP26-Gipfel für ihre Forderungen stark gemacht. Wie die katholische Kirche in Deutschland Nachhaltigkeit heute fördert und zu einem sozial-ökologischen Wandel beiträgt, verrät der erste aktuelle Klima- und Umweltschutzbericht der Deutschen Bischofskonferenz. Für den katholischen Umweltbischof Rolf Lohmann ein wichtiges Thema ...

© Copyright 2024 - Redaktion KIP NRW